Wer da irgendwohin fliegt, muss damit rechnen, dass er in einem Risikogebiet landet und in Quarantäne muss. Also warum nicht mal wieder nach Österreich? Wenn schon Quarantäne, dann doch wenigstens mit Landjägern, Kaiserschmarren, Almdudler und einem blauen Zweigelt.

Das Salzkammergut mit Attersee, Traunsee und anderen erfrischenden Gewässern war schnell als Ziel gesetzt. Eine Unterkunft haben wir in Strobl am Wolfgangsee gefunden. Und von dort aus waren Atterrsee, Grundlsee und auch Hallstatt sehr gut zu erreichen. Viele Tauchplätze sind durch die ARGE recht gut beschrieben. Gerade für den Attersee und den Hallstätter See haben sie sich viel Mühe gegeben. Dort stehen auch an den meisten Plätzen Informationstafeln, sodass man den Platz schnell erkennt. Für die Plätze am Attersee zeigen diese Tafeln auch die Bedingungen unter Wasser.

Am Grundlsee, unserem ersten Ziel, war das leider nicht gegeben. Zwar haben wir einen Tauchplatz gefunden, aber dass es dort unter Wasser langweilig, weil schlammig und sonst nix war, konnten wir vorher nicht erkennen. Nußdorf am Attersee bot wenigstens zwei Bootswracks und Pfahlbauten unter Wasser. Auch wenn Ute und ich letztere nicht gefunden haben. Weißenbach, auch am Attersee, zeichnet sich durch alles aus, was der gleichnamige Bach in den See spült. Und das in großen Mengen. Laub, Gehölz und Kies bilden einen Schwemmkegel, den man unter Wasser erkunden kann. Nicht ganz uninteressant.

Flaschen haben wir in Unterach am Automat gefüllt. Hat gut funktioniert und dort haben wir auch den Tipp mit dem vorderen Langbathsee bekommen. Ein Juwel oberhalb des Traunsees. Ab dem Einstieg darf man links oder rechts 250 Meter am Ufer entlang tauchen. Der Rest ist Naturschutzzone. Wenn man oberhalb der 9 Meter Marke bleibt, dann sieht man Hechte, Forellen, Krebse und viel Grün. Unterhalb ist’s einfach nur kalt. Soweit so gut. Nachdem ich meinen Trocki im Vorfeld zur Reparatur zu Under-Pressur geschickt und auf der Anreise in Weyregg eingesammelt hatte, waren die Füße endlich wieder trocken. Der Attersee hat viel helles Sediment, ist dadurch von außen herrlich azurblau und das Wetter ist ein Traum.

Aber ist das Tauchen in den Bergen? Bis hierher waren alle Tauchgänge gekennzeichnet durch einen eher flachen Bodenverlauf mit viel Schlick und Schlamm. Wenn ich an Berge denke, dann denke ich an Felsen und Steilwände. Und das erwarte ich auch von einem See in den Bergen. Also Augen auf bei der Tauchplatzwahl. Im Traunsee sind die besten Plätze (also Steilwände) leider nur per Boot erreichbar. Auch den Zugang zur Falkensteinwand im Wolfgangsee haben wir nicht eindeutig identifizieren können. Vermutlich nach einem Fußmarsch von knapp einem halben Kilometer, besser aber wohl per Boot. Aber das war uns dann doch zu viel Aufwand. Also doch wieder Schwarze Brücke und vorderer Gosaussee. Die Schwarze Brücke haben wir vom Tauchplatz Steinschlagtafel aus angetaucht. Über eine kleine Leiter geht es dort gut ins Wasser. Danach 10 Minuten auf Wohlfühltiefe nach links und dann ist sie da – die Wand. Sie reicht bis auf fünf Meter unter die Wasseroberfläche, und von daher muss man gar nicht mal tief, um sie genießen zu können. Ich sage hier nicht, wie tief man dort tauchen kann. Schade, dass es im Attersee sehr viele Schwebteile gibt. Dadurch war es halt recht neblig. Für den nächsten Tag ist der vordere Gosausee geplant. Ein Traum von einer Steilwand. Von 0 bis >40 Meter. Und dazu nahezu kristallklares Wasser. Aber dieses Mal auch eine Million Wanderer, die wirklich auch den letzten Parkplatz belegt hatten. Also wieder runter ins Tal und an den Hallstätter See. Am südlichen Ende haben wir am Badeplatz Landbettler einen schönen Parkplatz mit perfektem Zugang zum See gefunden. Steinbänke und Tische erleichtern das Aufrödeln und dann geht’s einfach flach ins Wasser. Dunkles Gestein lässt trotz klarem Wasser alles recht, nun ja, dunkel erscheinen. Geht man links vom Badeplatz ins Wasser, kommt ziemlich gleich das, was für mich als Tauchgang in den Bergen gilt – eine Wand. Nicht senkrecht, aber trotzdem imposant. Mit dicken Felsbrocken, Gehölz und leider auch ein wenig Schrott von der naheliegenden Straße. Die Tauchlampen finden den Grund nicht, und wir haben ihn auch nicht gesucht. Bei 21 Meter haben wir aufgrund der Temperatur, Ute taucht im Nassanzug, den Rückweg angetreten.

Ein Traum
Der ganze Urlaub
Die Unterkunft, das Wetter und natürlich die Landschaft über und unter Wasser haben uns wieder einmal gezeigt, ein Urlaub bei den Nachbarn lohnt sich immer wieder.

Leider gab es auch einen kleinen Dämpfer. Die Betreiberin der Tauchbasis in Unterach will ihren Shop nicht mehr für Laufkundschaft öffnen.
„Da kommen diese Herrenmenschen mit ihren SUV, stellen nur Forderungen, trinken meinen günstigen Kaffee, stehlen mit die Zeit mit ihrer Prahlerei, welches Tauchequipment sie wie günstig im Internet gekauft haben und von der Kameradschaft unter Tauchern ist nix mehr zu bemerken. Dös sann nimmer meine Taucher, dös hob i ned notwendig“

Lasst uns so nicht werden

Gregor

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